Wie ersetze ich Obst und Gemüse in Rezepten?
Was tun, wenn im Lieblingsrezept ganz andere Zutaten stehen als man zu Hause hat? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Rezepte je nach Vorrat an Obst und Gemüse clever abwandeln können. Für eine kreative Küche ohne Lebensmittelabfälle.
Rezepte abwandeln: Mit ähnlichen Zutaten ersetzen
Obst und Gemüse gehören zu den am häufigsten weggeworfenen Lebensmitteln. Kein Wunder, denn einige Obst- und Gemüsesorten verderben rasch. Daher: Lieber schnell und am besten komplett aufbrauchen.
Wenn Sie Obst und Gemüse im Vorrat haben, können Sie dieses beim Kochen clever einsetzen, ob Sie nach Gefühl oder nach Rezept kochen. Beim Abwandeln von Rezepten gilt: Ähnliches mit Ähnlichem ersetzen.
Das ausgetauschte Obst und Gemüse sollte sich zum Beispiel in der Konsistenz (knackig, weich, sämig, saftig) oder im Geschmack (herzhaft, säuerlich, süßlich, herb) ähneln. So kann das Rezept auch mit ausgetauschten Zutaten gut funktionieren und das Ergebnis ähnelt dem Original. Dabei ergeben sich vielleicht auch spannende neue Variationen, die ruckzuck zum neuen Lieblingsrezept werden.
Rohkost – Kohlrabi statt Gurke?
In Rezepten, in denen Rohkost zum Einsatz kommt, zum Beispiel bei einem Salat, können Sie gut variieren, je nachdem, was Ihnen am besten schmeckt und was Sie im Vorrat haben. Statt Gurke eignen sich auch Kohlrabi, Karotte, Paprika, Staudensellerie oder anderes knackiges Gemüse mit einem frischen Geschmack. Ausprobieren und genießen!
Blattsalat austauschen – so geht’s
Bei Blattsalaten können Sie nach Belieben abwandeln, egal ob Kopfsalat, Eisbergsalat, Eichblatt oder Feldsalat. Dabei kommt es darauf an, Salatsorten zu verwenden, die einander in Geschmack und Intensität ähneln. Daher lassen sich herbere Blattsalate mit einem intensiveren Geschmack, wie Chicorée, Rucola oder Endivie, ebenfalls gut untereinander austauschen.
Blattgemüse und Kohl einfach variieren
Blattgemüse und Kohlsorten lassen sich im Allgemeinen gut untereinander austauschen. Ob Sie Grünkohl, Wirsing, Spinat, Mangold oder Pak Choi verwenden – Hauptsache grün! Beachten Sie, dass bei Blattgemüse oder Kohlsorten mit robusteren Blättern (zum Beispiel Grünkohl) mit einer längeren Garzeit zu rechnen ist, als bei zarten Blättern (zum Beispiel Babyspinat). Auch Spitzkohl, Weißkohl und Rotkohl lassen sich aufgrund ihrer ähnlichen Eigenschaften gut untereinander variieren.
Kartoffeln ersetzen – auf die Stärke kommt es an
Eine sämige Suppe, ein deftiges Püree oder ein herzhafter Eintopf: Kartoffeln gehören einfach dazu. Wenn Sie keine Kartoffeln im Haus haben oder etwas Neues ausprobieren möchten, nehmen Sie stattdessen Kürbis, Süßkartoffeln, Pastinaken, Topinambur oder ein anderes stärkehaltiges Gemüse. Die Stärke sorgt für den charakteristischen vollmundigen Geschmack und die sämige Konsistenz.
Beeren lassen sich leicht austauschen
Beeren können Sie bedenkenlos untereinander austauschen. Damit der Geschmack ähnlich bleibt, sollte man beim Austauschen auf ein ähnliches Süße-Säure-Verhältnis achten. Versuchen Sie doch mal Himbeeren statt Erdbeeren, reife Brombeeren statt Heidelbeeren oder Stachelbeeren statt Johannisbeeren. Schmeckt genauso gut – oder sogar noch besser!
Obst – Äpfel und Birnen kann man vergleichen
Rezepte, in denen Obst zum Einsatz kommt, zum Beispiel Kuchen oder fruchtige Desserts, lassen sich leicht abwandeln. Je nach Geschmack und je nachdem, was saisonal verfügbar ist, können Sie verschiedene Obstsorten ziemlich flexibel einsetzen. So können Sie Äpfel und Birnen sowie Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen oder Zwetschgen problemlos untereinander tauschen. Nehmen Sie für den nächsten Obstkuchen oder das nächste Frucht-Dessert also einfach, was Sie zuhause haben!
Zitrusfrüchte ersetzen – kein Problem?
Von fruchtig-süß bis herb und sauer – Zitrusfrüchte sind vielseitig. Sie haben jedoch ähnliche Eigenschaften und können einander daher gut ersetzen. Je nachdem, ob Sie Orangen, Mandarinen, Pampelmusen oder Grapefruits verwenden, kreieren Sie ganz neue Geschmackserlebnisse. Wer die nötige Säure braucht, kann Zitronen genauso gut verwenden wie Limetten.
Gut für das Klima: Aufbrauchen statt wegwerfen
Jedes Jahr landen in Deutschland ca. 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das sind etwa 79 Kilogramm pro Person. Über ein Drittel davon, nämlich 35 Prozent, sind Obst und Gemüse.
Landen Lebensmittel in der Tonne, gehen damit auch die für diese Lebensmittel aufgewendeten Ressourcen verloren. Ressourcen werden zum Beispiel für den Anbau, die Verarbeitung, den Transport sowie die Lagerung von Lebensmitteln aufgewendet. Durch die Entsorgung entsteht noch einmal zusätzlicher Aufwand. Das belastet unnötig die Umwelt und heizt das Klima an.
Am besten ist es, bedarfsgerecht einzukaufen und Lebensmittel aufzubrauchen, bevor sie verderben. Obst- und Gemüsesorten mit einem hohen Wassergehalt zählen zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Auch Obst und Gemüse mit Druckstellen, zum Beispiel vom Transport, verdirbt schnell. Es ist sinnvoll leicht verderbliche Lebensmittel nicht zu lange zu lagern und zeitnah zu verwerten. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!
Autorin: Lisa Erdmann
Wo 10/24
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