Das BeKi-Zertifikat – ein Aushängeschild für ernährungsbewusste Kitas
Zeigen Sie als Kita, dass Ihnen ein genussvolles und ausgewogenes Essverhalten sowie die alltagsnahe Ernährungsbildung der Kinder wichtig sind und diese gelebt werden. Die Landesinitiative BeKi – Bewusste Kinderernährung unterstützt seit 2009 Einrichtungen nachhaltig und individuell bei der Umsetzung. Mit seinen vier Bausteinen wirkt das BeKi-Zertifikat auf vielen Ebenen, um das Bewusstsein für ausgewogenes Essen und Trinken von Kindern, Eltern, pädagogischem und hauswirtschaftlichem Personal zu stärken.
Oberstes Ziel ist die Sensibilisierung für Essen und Trinken als wichtige Handlungsfelder der frühkindlichen Bildung. Dabei steht Lernen mit viel Freude und Genuss im Vordergrund. Der ausführliche Leitfaden führt Schritt für Schritt durch die Zertifizierung und unterstützt Einrichtungen, die sich auf den Weg gemacht haben, bei diesem Prozess.
Machen auch Sie sich auf den Weg! Jede Kita in Baden-Württemberg kann mitmachen – unabhängig von Größe, Altersstruktur oder Verpflegungsangebot.
- FÜR ALLE – jede Kita in Baden-Württemberg kann mitmachen; unabhängig von Größe, Altersstruktur oder Verpflegungsangebot
- KOSTENFREI – gefördert vom Land Baden-Württemberg
- INDIVIDUELL – das BeKi-Zertifikat wird nicht einfach nur „übergestülpt“, sondern passend auf die Kita ausgerichtet
- EINSATZBEREIT – jede Kita erhält ein Starterpaket mit wertvollen Materialien, um den Einstieg zu erleichtern
- GUT BEGLEITET – auf dem gesamten Weg gibt es Unterstützung: Begleitung durch eine BeKi-Referentin bzw. einen BeKi-Referenten, Inhouse-Veranstaltungen, den Leitfaden für die BeKi-Zertifizierung und den Ordner „Esspedition Kita Ernährungsbildung für die Praxis“
- SICHTBAR – ausgewogene und genussvolle Verpflegung sowie pädagogische Arbeit im Bereich Essen und Trinken werden zum Aushängeschild mit Urkunde, Zertifikatsschild und Platzierung auf der Standortkarte der BeKi-zertifizierten Einrichtungen
- VERBINDLICH – Qualitätsstandards und Vereinbarungen werden in der Kita-Konzeption verankert
- GEMEINSAM – das ganze Team der Einrichtung sowie die Eltern und Kinder werden eingebunden
- ALLTÄGLICH – Essen und Trinken gehören im Kitaalltag dazu und decken alle Motivationsbereiche sowie Bildungs- und Entwicklungsfelder des Orientierungsplans ab
- NACHHALTIG – fördert die fortlaufende, bewusste Auseinandersetzung mit den Themen Essen und Trinken
In aller Kürze:
- Der erste Schritt: die Anmeldung
- Zum Start: Einführung in den Ordner "Esspedition Kita – Ernährungsbildung für die Praxis“
- Schatzsuche in der Kita: die IST-Analyse
- Ziele für unsere Kita gemeinsam festlegen
- Umsetzung der vier Bausteine des BeKi-Zertifikats im Prozess
- Im Mittelpunkt: individuelle Standards im Bereich Essen und Trinken in der Konzeption bzw. im Leitbild verankern
- Der letzte Schritt: Fortschritte, Veränderungen und Erfolge sichtbar machen und dokumentieren.
- Zum Finale: Auszeichnung zur BeKi-Kita feiern (Gültigkeit: drei Jahre)
Der erste Schritt – die Anmeldung
Jede Kita in Baden-Württemberg kann mitmachen – unabhängig von Größe, Altersstruktur oder
Verpflegungsangebot. Die Anmeldung zum BeKi-Zertifikat erfolgt über die zuständige BeKi-Ansprechperson
an Ihrem Landratsamt. Bitte füllen Sie dafür das dazugehörige Anmeldeformular
zum BeKi-Zertifikat aus und senden es Ihrer BeKi-Ansprechperson zu.
Bis zum Abschluss der Zertifizierung sind folgende Anforderungen zu erfüllen:
Zum Start: Einführung in den Ordner "Esspedition Kita – Ernährungsbildung für die Praxis“
Im Prozess: Für den Baustein…
1. Ernährungsbildung – jeden Tag dabei!
- Den Essalltag in der Kita beschreiben
- zwei Bildungsangebote/Projekte mit Kindern durchführen
- Mind. zwei pädagogische und/oder hauswirtschaftliche Fachkräfte nehmen an einer BeKi-Fortbildung teil
2. Erziehungspartnerschaft – hier ist Teamwork gefragt!
- Mind. zwei Maßnahmen mit den Eltern durchführen, davon eine BeKi-Elternveranstaltung
3. Qualitätsstandards für das Essen und Trinken – lecker und kindgerecht!
- Mind. 30 Punkte im Kriterienkatalog (siehe Leitfaden zum BeKi-Zertifikat) bei Kitas ohne Mittagsverpflegung
- Zusätzlich mind. 8 Punkte im Kriterienkatalog für die Mittagsverpflegung
4. Außenbeziehungen – über den Tellerrand blicken!
- Mind. zwei Kooperationspartner mit Maßnahmen aufzeigen
Im Mittelpunkt: Individuelle Standards im Bereich Essen und Trinken in der Konzeption bzw. im Leitbild verankern
Zum Abschluss: Fortschritte, Veränderungen und Erfolge in einem Abschlussbericht dokumentieren und zur Prüfung einreichen
Im eigenen Tempo zum Ziel: Anforderungen, die bis zu einem Jahr vor der Anmeldung erfüllt wurden, werden
rückwirkend für die BeKi-Zertifizierung anerkannt.
Ab Anmeldung haben Sie für die Erfüllung der Anforderungen zwei Jahre Zeit.
Sie erhalten
- individuelle Begleitung durch eine BeKi-Referentin bzw. einen BeKi-Referenten
- passgenaue Fortbildungen für das gesamte Team
- praxisnahe Infoveranstaltungen zur Kinderernährung für Eltern
- einen Schritt-für-Schritt-Leitfaden, der durch den Zertifizierungsprozess führt
- den Ordner „Esspedition Kita – Ernährungsbildung für die Praxis“ mit fachlichen Grundlagen und Anregungen für den Kita-Alltag
Auf dem Weg zum BeKi-Zertifikat werden vier Bausteine in den Blick genommen (siehe Grafik). Zentrales Ziel: Verankern Sie Ihre individuellen Standards im Bereich Essen und Trinken in der Konzeption oder im Leitbild Ihrer Einrichtung. So sind sie transparent für alle.
1. Ernährungsbildung – jeden Tag dabei!
Kinder lernen Essen und Trinken durch Alltagserfahrungen und Nachahmung. Sie orientieren sich an Vorbildern. Entsprechend hat die
Gestaltung der Esssituation und des Lebensmittelangebotes in der Kita und das Vorbild der pädagogischen Fachkräfte einen
prägenden Einfluss auf die Kinder.
Ernährungsbildung ist nichts „Zusätzliches“, sondern findet in Kitas besonders bei den täglichen Mahlzeiten,
deren Vor- und Nachbereitung, dem gemeinsamen Essen und beim Kennenlernen von Lebensmitteln sowie dem Umgang mit diesen statt
(pädagogisches Kochen).
2. Erziehungspartnerschaft – hier ist Teamwork gefragt!
Sie als Kita ermöglichen den Kindern, zusätzlich zu den Ernährungsgewohnheiten zu Hause, das Kennenlernen neuer
Lebensmittel und Tischregeln und das Erleben des Miteinanders mit anderen Kindern bei den Mahlzeiten. Nur gemeinsam lassen sich gute
Grundlagen für ein ausgewogenes Essverhalten in beiden Lebenswelten schaffen. Mit Elternveranstaltungen werden auch Eltern über
bewusste Kinderernährung informiert und hinsichtlich ihrer Ziele von Anfang an mitgenommen.
3. Qualitätsstandards für das Essen und Trinken – lecker und kindgerecht!
Ziel dieses Bausteins in der BeKi-Zertifizierung ist die Bereitstellung eines ausgewogenen, abwechslungsreichen und
altersgerechten Verpflegungsangebots. Eine gemeinsame Durchsicht des Speiseplans hilft Ihnen, mögliche Veränderungen und
Verbesserungen aufzuzeigen. Weitere Themen können sein: das Mitbringen von Speisen wie Vesper (Hygiene, Vesper-Ideen) und die
Gestaltung von Esssituationen sowie des Essbereichs (pädagogischer Happen, Größe der Essgruppen, kindgerechtes
Geschirr/Besteck/Mobiliar, Atmosphäre).
4. Außenbeziehungen – über den Tellerrand blicken!
Kontakte und Kooperationen außerhalb der Kita bieten für die Kinder die Möglichkeit, neue Erfahrungen im Bereich
Essen und Trinken zu sammeln (z. B. durch den Besuch eines Wochenmarkts, einer Bäckerei oder eines Bauernhofs oder durch Angebote mit
(Sport-)Vereinen). Nutzen Sie bestehende Kooperationen oder bauen Sie neue auf.
In der Standortkarte der BeKi-zertifizierten Kitas stellen sich Einrichtungen aus Baden-Württemberg vor, die bereits BeKi-zertifiziert oder mittlerweile sogar (mehrfach) rezertifiziert sind. Dabei stellen sie ihre drei größten Verbesserungen und Erfolge vor.