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Der Breifahrplan – so klappt es mit der Beikost 

Baby wird mit Brei gefüttert

In den ersten Lebensmonaten Ihres Kindes brauchen Sie sich nicht viele Gedanken um die Nahrung Ihres Babys zu machen: Es bekommt Milch – sei es Muttermilch oder industriell hergestellte Säuglingsnahrung. Doch nach einigen Monaten ist dies nicht mehr ausreichend und der Umstieg von Milch auf Brei steht an. 

Beikosteinführung – wann beginnen?

Der genaue Zeitpunkt, um mit der Beikost zu beginnen, ist sehr individuell. Sie sollte aber frühestens mit Beginn des 5. Lebensmonats erfolgen. Denn erst mit Vollendung des 4. Lebensmonats sind die Nieren und der Verdauungstrakt Ihres Babys weit genug entwickelt, um die Beikost verarbeiten zu können. Die Einführung der Beikost sollte außerdem nicht später als zu Beginn des 7. Lebensmonats beginnen, da Milch alleine den steigenden Nährstoffbedarf Ihres Babys nun nicht mehr vollständig decken kann. 

Schauen Sie auf Ihr Kind – es wird Ihnen zeigen, wann es bereit für die Beikost ist. Auf folgende sogenannte Reifezeichen können Sie achten: 

  • Ihr Baby kann den Kopf halten.
  • Es sitzt mit Unterstützung aufrecht. 
  • Es öffnet den Mund und schiebt das angebotene Essen nicht sofort mit der Zunge aus dem Mund. 
  • Ihr Baby zeigt Interesse an dem Essen der Familie, macht Kaubewegungen nach.
  • Es steckt sich eigenständig Dinge in den Mund. 

Wann kommt welcher Brei? 

© www.gesund-ins-leben.de/BLE

© www.gesund-ins-leben.de

Die Abbildung zeigt Ihnen, wann welcher Brei eingeführt werden kann. Auch mit Beginn der Beikosteinführung sollte Ihr Baby weiterhin Muttermilch bzw. Säuglingsnahrung erhalten. Diese ist sogar noch eine ganze Weile die Hauptnahrung Ihres Kindes!

Da besonders der Bedarf an Eisen ab etwa dem 7. Monat durch die Milch nicht mehr ausreichend gedeckt werden kann, wird als erstes der eisenreiche Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei eingeführt.

Der erste Brei – Schritt für Schritt 

Um Ihr Kind an Brei zu gewöhnen, beginnen Sie mit einem Gemüsebrei. Am besten beginnen Sie mit wenigen Löffeln zwischen zwei Milchmahlzeiten. Dann ist Ihr Kind weder hungrig noch satt. Sie können täglich die Menge steigern und nach 3–4 Tagen Kartoffeln zum Gemüsebrei mischen. Nach einigen weiteren Tagen geben Sie 1 Esslöffel Öl in den Kartoffel-Gemüsebrei hinzu. Nun hat der Brei genug Energie, um eine Milchmahlzeit zu ersetzen. Als nächstes geben Sie 20–30 g Fleisch dazu. Zuletzt kommen nach einigen weiteren Tagen 3–4 Teelöffel Obstmus oder Fruchtsaft in den Brei. Alternativ wird das Obstmus als Nachtisch angeboten. Und schon haben Sie den ersten Brei eingeführt. Nun können Sie auch neue Variationen, z. B. eine neue Gemüsesorte, ausprobieren.

Ersetzen Sie ein- bis zweimal pro Woche das Fleisch durch die gleiche Menge Fisch. Fisch liefert neben Eisen, Eiweiß und Vitamin B12 wertvolle Fettsäuren und Jod .  

Wenn Sie Ihr Kind vegetarisch ernähren möchten, dann tauschen Sie das Fleisch bzw. den Fisch durch 10 g Hafer- oder Hirseflocken aus. Achten Sie darauf, auch in den anderen Breien diese eisenreichen Getreidesorten zu verwenden. 

Der zweite und dritte Brei

Im nächsten Monat können Sie als zweiten Brei den Milch-Getreide-Brei oder den Obst-Getreide-Brei einführen. Der dritte Brei wird dann nach etwa einem weiteren Monat eingeführt. Den Milch-Getreide-Brei gibt es klassischerweise am Morgen oder Abend, den Obst-Getreide-Brei am Vor- oder Nachmittag. Da Ihr Kind nun schon an Brei und das Füttern mit dem Löffel gewöhnt ist, können Sie die beiden Breie direkt als Ganzes einführen.

Gut zu wissen: Ihr Baby verträgt täglich bis zu 200 ml Milch in der Kombination mit Getreide. Größere Mengen Kuhmilch oder Milchprodukte kann der Stoffwechsel Ihres Babys erst verarbeiten, wenn es etwa 1 Jahr alt ist. 

Sie können die Breie im Gläschen kaufen oder selbst kochen. Die Rezepte der Breie und Tipps zur Zubereitung finden Sie im „1x1 der Babyküche“ der Broschüre „Von Anfang an mit Spaß dabei“ .

Tipp: Bieten Sie Ihrem Baby mit Beginn der Beikosteinführung auch regelmäßig etwas Wasser zum Trinken an. Sind alle drei Breie eingeführt, sollte Ihr Kind ca. 200 ml Wasser über den Tag verteilt trinken. Auf welches Wasser Sie dafür zurückgreifen können und was es zu beachten gibt erfahren Sie in dem Artikel „Wasser für Babys und Kinder“ .   

Neben den klassischen Breien gibt es auch die Methode "Baby led weaning". Dabei bekommen die Kinder leicht kaubare Lebensmittel vom Familientisch als Fingerfood. Zum Beispiel sehr weich gedünstete Gemüse- oder Kartoffelstücke, Nudeln, weich gedünsteten Fisch oder Hackfleischbällchen – alles am besten ungewürzt. Baby led weaning ermöglicht Ihrem Kind schon früh, unterschiedliche Lebensmittel zu probieren. Überlegen Sie, was zu Ihrem Kind und Ihrem Lebensstil passt. Brei und Fingerfood schließen sich nicht aus, eine Kombination kann ein entspannte Lösung sein. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag „Baby led weaning – Fingerfood für Babys" .

Wozu Öl und Obst in den Babybrei? 

Das Öl im Mittags- und im Obst-Getreide-Brei liefert viel Energie, die Ihr Baby für seine Entwicklung und sein Wachstum benötigt. Zudem enthält es Vitamin E und wertvolle ungesättigte Fettsäuren, was zu einer guten Entwicklung des Gehirns, der motorischen Fähigkeiten und des Sehsinns beiträgt. Aufgrund der Zusammensetzung der Fettsäuren eignet sich Rapsöl am besten für die Breie – ob kaltgepresst oder raffiniert liegt ganz bei Ihnen. Spezielle Beikostöle sind sehr teuer, bieten jedoch keinerlei Vorteile und sind daher nicht notwendig. 

Der Milch-Getreide-Brei enthält durch die Vollmilch bereits genug Energie, weshalb hier kein zusätzliches Öl nötig ist.  

Obst ist Vitamin-C-reich. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme aus dem Fleisch bzw. dem Getreide. Daher sollte Obst als ungezuckertes/r Fruchtmark, -mus, -brei oder -saft mit 100 % Fruchtgehalt in keinem der Breie fehlen. 

Machen Sie sich keinen Stress bei der Einführung der Breie. Achten Sie stets auf die Signale Ihres Kindes. Es wird den Zeitpunkt, das Tempo und die Menge selbst bestimmen. 

Ausführlichere Informationen und Rezepte finden Sie in der Broschüre „Von Anfang an mit Spaß dabei“ .

Autorin: Lisa Härer


Quellen: 


März 03/2022 

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