Jeder Bissen, den Sie essen, beeinflusst nicht nur Ihre Gesundheit, sondern wirkt sich auch auf das Klima, die Wirtschaft und das soziale Miteinander in anderen Ländern aus. Da Sie mehrmals täglich essen, hat dies einen beachtlichen Einfluss auf die Umwelt. Wichtigstes Ziel nachhaltigen Handelns ist es, dass weder die jetzige Generation, noch die nachfolgende Generation oder eine andere Region Schaden nimmt.
Erste Wahl: regional und saisonal
Wollen Sie sich nachhaltig ernähren, sind frisches Gemüse und Obst aus der Region besonders zu empfehlen. Denn: Je kürzer die Wege der Lebensmittel, umso besser für die Umwelt. Für Produkte aus der Region fallen nicht nur weniger Transportkosten an, es wird meist auch weniger Verpackung benötigt. Aufwändiges Herstellen, Entsorgen und Recycling von Verpackungsmaterial kann somit vermieden werden. Dies schont die Umwelt. Darüber hinaus weisen saisonale Produkte häufig eine bessere CO2-Bilanz auf.
Regionales und saisonales Gemüse und Obst schmecken häufig besser und sorgen für ein größeres Genusserlebnis. Der Grund: Die Produkte aus der Gegend können voll ausreifen und müssen nicht grün und stabil auf eine lange Reise gehen. Gerade der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen steigt mit dem Reifegrad, was zum Teil durch die Verfärbung von grün zu orange oder rot sichtbar wird. Greifen Sie also lieber zu einer einheimischen rotbackigen Birne, welche schon etwas weich ist, als zu einer grün-gelben knackigen Vertreterin aus Südspanien.
Wissen, woher die Ware kommt
Indem Sie regionale Produkte den Vorzug geben, steigern Sie die Wertschöpfung in Ihrer Region und handeln damit nachhaltig. Landwirte und Erzeuger in Ihrem Kreis können durch Ihre Unterstützung ihre Arbeitsplätze erhalten. Die landwirtschaftlichen Existenzen bleiben erhalten und werden auf lange Sicht gesichert. Sie als Kunde profitieren zudem durch den Austausch vor Ort. Nutzen Sie die Gespräche beim Einkauf im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt, um mehr über die Produkte zu erfahren, welche sie kaufen! So lässt sich einfach eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Erzeugern aufbauen.
Wenn Sie Ware aus dem Ausland kaufen, sollten Sie zu fair gehandelten Produkten greifen. So können Sie die Erzeuger in der produzierenden Region unterstützen und dafür sorgen, dass diese höhere Preise erzielen können und deren Familien finanziell abgesichert sind. Informationen rund um das Fairtrade-Label liefert der Beitrag Fairer Handel – wichtiger Schritt zum nachhaltigem Konsum.
Gemüse und Obst möglichst naturbelassen
Je weniger Ihre Lebensmittel verarbeitet wurden, umso nachhaltiger sind sie. So entfallen energieaufwändige Erzeugungsschritte. Für die Praxis heißt dies: Pellkartoffeln in Wasser gekocht sind nachhaltiger als fertig vorbereitete Kartoffelkroketten, welche kurz in der Mikrowelle erhitzt werden. Oder: Linsen gekocht sind nachhaltiger als Linsennudeln als Fertigware. Ein Pizzateig lässt sich schnell und einfach selber herstellen und ist nachhaltiger als der Fertigteig aus dem Kühlregal.
Pflanzlich: gut für´s Klima
Empfehlenswert ist eine Ernährung mit viel Gemüse und Obst und eher wenig Fleisch. Denn: Die Produktion von Lebensmittel tierischen Ursprunges erfordern in der Regel einen höheren Einsatz von Energie und Wasser im Vergleich zu pflanzlicher Kost.
Wenn Sie wissen möchten, wie nachhaltig Sie bereits essen, finden Sie eine erste Einschätzung im Schnelltest Wie nachhaltig esse ich eigentlich?.
Mehr Informationen und Tipps finden sich auf der Themenseite Nachhaltige Ernährung des Landeszentrums für Ernährung Baden Württemberg.
Autorin: Maria Hufnagl
Quellen:
- Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, Dr. Karl von Koerber, München
- von Koerber, Dr. K., Hubert H.: Nachhaltig genießen – Rezeptbuch für unsere Zukunft, Trias Verlag, Stuttgart,
2012
Wo 08/20