Couscous und Bulgur: Was ist der Unterschied?
Klein, gelblich und krümelig – auf den ersten Blick sehen sich Couscous und Bulgur recht ähnlich. Beides sind verarbeitete Getreideprodukte. Doch es gibt feine Unterschiede, nicht nur im Geschmack.
Wie wird Couscous hergestellt?
Couscous stammt ursprünglich aus der nordafrikanischen Küche und hat dort als Grundnahrungsmittel einen hohen Stellenwert.
Couscous selbst sieht leicht gelblich aus und besteht aus gemahlenem Getreide: Traditionell wird Hartweizen – manchmal auch andere
Getreidesorten wie Gerste oder Hirse – mittels eines mehrstufigen Verfahrens zu feinem Grieß verarbeitet. Der Grieß wird
mit Wasser angefeuchtet und zunächst zu Klumpen geformt, die dann zu kleinen Kügelchen zerrieben und anschließend gekocht
und getrocknet werden. Durch das Kochen verkleistert die Stärke, was die Kügelchen stabiler macht. Gleichzeitig gehen durch den
Verarbeitungsschritt jedoch auch Nährstoffe wie B-Vitamine verloren.
Couscous: Kügelchen für die schnelle Küche
Ursprünglich wird Couscous in einem speziellen Topf, einer so genannten Couscousière, zubereitet. Die Weizenkügelchen werden darin nicht gekocht, sondern schonend in einem Sieb über heißem Wasser oder einem Gericht gedämpft. Dadurch bleibt sie körnig und verkleben weniger.
Bei uns wird Couscous als küchenfertiges Produkt angeboten, dass sich für die schnelle Küche eignet: Das Getreideprodukt einfach mit der gleichen Menge an Wasser oder Gemüsebrühe übergießen und einige Minuten quellen lassen, bis der Grieß die Flüssigkeit aufgenommen hat. Dann mit Salz und Pfeffer würzen und ein paar frische Kräuter dazugeben. Wer mag, kann den Couscous noch in etwas Olivenöl oder Butter schwenken. Fertig ist die Beilage zu Fleisch oder Fisch. Couscous kann mit Gemüse und Kräutern auch die die Hauptrolle in einem Gericht übernehmen.
Couscous harmoniert wunderbar mit Rind und Lamm, passt aber auch zu Geflügel und Fisch, zum Beispiel Lachs und Zander, und eignet
sich für schmackhafte Salate. Sogar als Nachspeise kommt Couscous zum Einsatz: Einfach mit Minze und frischem Obst zubereiten und je
nach Belieben etwas Joghurt dazugeben. Mit Rosinen, Datteln und Zimt kombiniert erhält das Dessert ein leicht orientalisches
Aroma.
Wie wird Bulgur hergestellt?
Ein weiteres Grundnahrungsmittel der orientalischen Küche ist Bulgur. Es wird in der Regel aus Hartweizen hergestellt. Die
Getreidekörner werden zunächst im Dampf gegart, getrocknet und erst dann je nach Bedarf klein geschnitten. Durch dieses Verfahren
bleiben mehr Nährstoffe als beim Coucous erhalten. Da Bulgur bereits vorgegart ist, gelingt seine Zubereitung schnell: Den Schrot in
heißem Wasser oder Brühe quellen lassen.
Bulgur: Weizenschrot mit nussiger Note
Verwenden lässt sich Bulgur ebenfalls als Beilage für Fleisch- und Fischgerichte, ebenso wie zum Gemüse, zum Beispiel als Füllung in Paprika oder als Bratling. Bekannt ist der Weizenschrot vor allem als Hauptzutat des libanesischen Salats Taboulé (Tabouleh). Hierfür den gequollenen Bulgur mit Petersilie, Minze, Oliven und etwas Zitronensaft anmachen und als Vorspeise oder Hauptspeise genießen. Taboulé ist nicht nur schnell und einfach zubereitet, er lässt sich gut vorbereiten und schmeckt im Sommer durch die Minze und den Zitronensaft besonders erfrischend.
Auch mit anderen Gewürzen, Kräutern und Gemüsesorten, wie Tomaten, Paprika, Gurken oder Zuckerschoten, ist Bulgur gut
kombinierbar. Aufgrund seines feinen Geschmacks eignet er sich auch für süße Varianten. Er lässt sich beispielsweise
wie Milchreis zubereiten.
Bulgur oder Couscous?
Bulgur und Cousous haben sich längst ihren festen Platz in der deutschen Küche gesichert. Häufig lassen sich die beiden in Rezept austauschen. Bulgur schmeckt dabei etwas kräftiger nussig als die kleinen Couscous-Kügelchen. Optisch unterscheiden die beide sich nicht sehr, beide sind gelblich und krümmelig. Couscous ist allerdings viel feiner gemahlen, beim Bulgur bleibt das Korn meist eher erkennbar.
Beide Weizenprodukte lassen sich schnell und ohne viel Arbeit zubereiten und sind sehr variabel in Gerichten einzusetzen. Sie
bieten eine interessante Abwechslung zu üblichen Stärkebeilagen, wie Kartoffeln, Nudeln und Reis. Couscous und Bulgur sollten gut
verschlossen trocken und dunkel aufbewahrt werden.
Appetit auf die kleinen gelben Körnchen bekommen? Dann probieren Sie doch gleich eines unserer Rezepte aus und verwenden Sie dafür auch mal Couscous statt Bulgur oder andersherum.
- Rezept Bulgur-Gemüse-Pfanne (PDF)
- Rezept
Couscous mit Kichererbsen, Gemüse und Hähnchenbrustfilet (PDF)
- Rezept Power-Bowl mit Coucous (PDF)
Autorin: Dr. Claudia Müller
LS 02/2019, akt. Wo 09/2024
- UGB e.V.: Wie
unterscheiden sich Bulgur und Couscous?, 2005 (zuletzt aufgerufen: 16.09.2024)
- Verbraucherzentrale Bayern: Gibt es einen Unterschied zwischen Bulgur und Couscous?,
2016 (zuletzt aufgerufen: 16.09.2024)
- VerbraucherFenster Hessen: Bulgur,
Couscous, Quinoa: Kennen Sie den Unterschied?, 2023 (zuletzt aufgerufen: 16.09.2024)