Ergebnisse des Projekts
Ergebnisbroschüre: „Gutes Schulessen mit kommunalem Konzept – nachhaltig und biozertifiziert“
Follow-Up 2023
Das in 2022 durchgeführte Projekt zielte darauf ab auf kommunaler Ebene die Schulverpflegung nachhaltig zu optimieren. Hierfür
wurden weitgefasste Ziele, wie die Entwicklung eines kommunalen Verpflegungskonzepts, definiert und zusammen mit den Projektbeteiligten
angegangen. Viel wurde umgesetzt und weitreichende Veränderungsprozesse in den Projektkommunen wurden angestoßen. Um diese
Prozesse weiterhin zu begleiten und eine langfristige und dauerhafte Umsetzung der Projektziele sicherzustellen, werden die
Projektteilnehmenden auch in 2023 von Coach Peter Berger (C2 OrganisationsBeratung) begleitet. Bei einem zusätzlichen Einzelcoaching
je Stadt bzw. Landkreis werden das Projekt sowie die Entwicklungen seit Projektende reflektiert, Potentiale und Hürden identifiziert
und das weitere Vorgehen bestimmt.
Hintergrund
Immer mehr Schulen bauen den Ganztagesbetrieb aus und sehen sich damit einer Vielzahl an Entscheidungen und Fragen gegenüber. Es geht dabei um die Organisation eines gesundheitsfördernden, genussvollen und nachhaltigen Schulessens für die Kinder und Jugendlichen. Ein kommunales Verpflegungskonzept erleichtert und strukturiert diese Arbeit und schafft Synergien.
Mit diesem Projekt haben wir Kommunen bei der Entwicklung eines Verpflegungskonzepts unterstützt. Der Fokus lag dabei auf einem erhöhten Einsatz von Bio- und regionalen Lebensmitteln sowie auf den Empfehlungen des Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Verpflegung in Schulen. Ziel war und ist es, eine bedarfsgerechte, nachhaltige und darüber hinaus zukunftsweisende Schulverpflegung zu verwirklichen. Das Schulessen kann als Baustein nachhaltiger Entwicklung durch die Verknüpfung mit dem Unterricht auch Impulse für die Bildung nachhaltiger Entwicklung (BNE) in die Schulgemeinschaft tragen.
Ziele des Projekts
- In den Kommunen:
- Etablierung eines Runden Tisches oder Verpflegungsbeirats mit kommunalen Trägervertretungen, Schulleitungen, Verpflegungsverantwortlichen, Schülervertretungen, Verpflegungsanbietern, etc.
- Entwicklung eines Verpflegungskonzepts auf Trägerebene, abgestimmt auf die von den Kommunen vorgeschlagenen Schulen und die Strukturen der Kommune
- In den Schulen:
- Umsetzung des DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer DGE-Zertifizierung.
- Erhöhung des Bio-Anteils in der Schulverpflegung auf 30-60 % und Erreichen der Bio-Zertifizierung
- Erhöhung des Einsatzes regional produzierter Lebensmittel
- Reduzierung der Lebensmittelabfälle
- Partizipative Erarbeitung und Umsetzung von Nudging-Maßnahmen, abgestimmt auf die jeweilige Einrichtung
- Vernetzung der Schulverpflegung mit Kooperationspartnern vor Ort sowie mit Erzeugern und Herstellern von Bio-regionalen Lebensmitteln
- Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit für Eltern, Schülerschaft und auch in die Kommune hinein
Vorgehen
Das Modellprojekt hatte eine Laufzeit von circa zwölf Monaten und umfasste:
- Fünf individuelle Coaching-Gespräche je Kommune
- Vier Gruppencoachings für alle Projektteilnehmenden zu verschiedenen Themenschwerpunkten
- Netzwerktreffen mit allen Projektteilnehmenden
- Auftakt- und Abschlussveranstaltung
Die Kosten für das Coaching, die Erstzertifizierungen durch eine zugelassene Öko-Kontrollstelle und durch die DGE übernahm das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts.
Eine Jury hat drei Kommunen und einen Landkreis ausgewählt, die als Schulträger verschiedene allgemeinbildende Schulen, Berufsschulen und Sonderpädagogische Beratungs- und Bildungszentren (SBBZ) in das Projekt einbringen.
Die Projektbeteiligten sind:
Backnang
- Mörike Gemeinschaftsschule
- Plaisirschule (Grundschule)
Freiburg
- Theodor-Heuss-Gymnasium
- Schneeburgschule (Grundschule)
Landkreis Heidenheim
- Pistorius-Schule (SBBZ mit Förderschwerpunkten körperlich-motorische und geistige Entwicklung)
- Arthur-Hartmann-Schule (SBBZ Sprache)
Heilbronn
- Gerhart-Hauptmann-Schule (Grundschule)
- Pestalozzischule (SBBZ Lernen)
- Gebrüder-Grimm-Schule (SBBZ Sprache)
Am 22.06.2022 fand das Netzwerktreffen im Projekt „Gutes Schulessen mit kommunalem Konzept – nachhaltig und biozertifiziert“ in der Schwabenlandhalle in Fellbach statt. Zum ersten Mal seit Projektbeginn im Januar 2022 hatten alle Projektbeteiligten die Gelegenheit sich persönlich kennenzulernen. So nahmen verschiedene Akteurinnen und Akteure aus Backnang, Freiburg, Heidenheim und Heilbronn teil, um sich über die bisher gemachten Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen.
Nachdem alle in Empfang genommen und zu dem gemeinsamen Nachmittag begrüßt wurden, startete der begleitende Coach im Projekt Peter Berger mit einem Projektbericht in das Programm. In dem darauffolgenden interaktiven Vortrag gab Andreas Greiner, Experte für die nachhaltige Außer-Haus-Verpflegung, Informationen aus der Praxis und Hilfestellungen zur Umsetzung einer nachhaltigen Schulverpflegung mit Bio-Produkten.
Mit dem leckeren Angebot des bio-regionalen Buffets gestärkt, wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Kaffeepause im Rahmen eines World-Cafés zu einem intensiven Austausch angeregt. Dabei diskutierten die Projektbeteiligten über die Steigerung der Akzeptanz der Schulverpflegung sowie über kommunale Verpflegungskonzepte und hielten die Ergebnisse auf den Café-Tischdecken für den weiteren Projektverlauf fest.
Im Sinne der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die bereitgestellten Resteboxen und nahmen sich die übriggebliebenen Snacks vom Buffet mit. Mit geretteten Lebensmitteln und vielen neuen Erfahrungen im Gepäck traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Nachmittag wieder die Heimreise nach Backnang, Freiburg, Heidenheim oder Heilbronn an.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
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Nach zwölf spannenden Monaten wurde der Abschluss des Projekts „Gutes Schulessen mit kommunalem Konzept – nachhaltig und biozertifiziert“ am 01.12.2022 im Innenministerium in Stuttgart gefeiert.
Minister Peter Hauk MdL (Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz) betonte in seiner Ansprache, wie wichtig die Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure in der Schulverpflegung und insbesondere das Engagement der Kommunen für ein gelungenes, gesundheitsförderndes und nachhaltiges Essensangebot in der Schule sei. Anerkennend lobte er alle Projektbeteiligten für deren großen Einsatz im Projekt.
Auch der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, Steffen Jäger, verdeutlichte in seiner Videogrußbotschaft die Wichtigkeit des Projekts und sprach ein Kompliment an alle Projektbeteiligten für das Angehen der großen Projektziele aus.
Feierlich überreichte Minister Peter Hauk MdL den kommunalen Ansprechpersonen, Caterern sowie Schulvertreterinnen und Schulvertretern ihre Urkunden für die erfolgreiche Projektteilnahme.
Bei der anschließenden Ergebnispräsentation wurde das Erreichte zusammengefasst und besonders gelungene Beispiele
hervorgehoben. Es wurde deutlich, dass einige Projektziele bereits während der Projektlaufzeit umgesetzt werden konnten. Andere
wiederum wurden angestoßen und bedürfen einer langfristigen Umsetzung.
In Ergänzung zu den Ergebnissen teilten die Projektleiterin, Berit Merten, und der prozessbegleitenden Coach, Peter Berger, gemeinsam
ihre Erkenntnisse aus dem Projekt. Darüber hinaus berichteten Projektbeteiligte aus verschiedenen Kommunen und dem Landkreis in einer
Interviewrunde von ihren persönlichen Erfahrungen aus der Projektzeit.
Abgerundet wurde das Programm durch ein Beispiel guter Praxis zum Thema „Kita- und Schulverpflegung aus einer Hand“. Ramona Senghaas von der Stadtverwaltung Steinheim an der Murr beleuchtete in ihrem sehr interessanten und praxisnahen Vortrag, wie eine gute Zusammenarbeit zwischen Träger und Schule gelingen kann.
Als Ausklang der Veranstaltung kamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Sektempfang zusammen, um mit den Projektbeteiligten auf ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr anzustoßen. Wir bedanken uns für Ihre Teilnahme und wünschen den Projektbeteiligten aus Backnang, Freiburg, Heidenheim und Heilbronn viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung eines guten Schulessens!
Bildergalerie zur Abschlussveranstaltung
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