Ca. 16,5 Millionen Menschen in Deutschland essen täglich in Kitas, Mensen, Kantinen oder in stationären Einrichtungen wie
Kliniken und Pflegeheimen. Daher kann die Gemeinschaftsverpflegung allein durch den hohen Wareneinsatz an Lebensmitteln ein großer
Hebel zu mehr Nachhaltigkeit sein.
Nachhaltigkeitsziele gemeinsam erreichen
Der Klimawandel wird nicht nur breit diskutiert, sondern ist ein Thema das unsere Gesellschaft noch für sehr lange Zeit begleiten wird. Dass auch eine angepasste Ernährung Klimabelastungen reduzieren kann, ist vielen Menschen zunehmend bewusst. Wie Lebensmittel angebaut und erzeugt werden, kann eine entscheidende Rolle spielen, um die Umwelt zu schonen. Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, den ökologischen Landbau auszuweiten. So sollen bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche nach Bio-Maßstäben bewirtschaftet werden. Durch den vergleichsweise hohen Wareneinsatz an Lebensmitteln kann die Gemeinschaftsverpflegung einen Beitrag dazu leisten, die regionalen Wertschöpfungsketten auszubauen und den Anbau ökologischer Lebensmittel voranzutreiben.
Vorteile von Lebensmitteln aus
- ökologischer Landwirtschaft: Fördern die Artenvielfalt und damit die Biodiversität, verringern die Belastung der Böden. Richtlinien der ökologischen Landwirtschaft verbieten den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, bieten Nutztieren bessere Haltungsbedingungen und dämmen die Massentierhaltung ein.
- regionaler Landwirtschaft: Stärken die Lebensmittelversorgung und die Landwirtschaft vor Ort. Kurze Transportwege verursachen weniger Treibhausemmissionen sowie Transportverluste durch Verderb (z. B. Druckstellen oder längeren Lagerungszeiten) und die Lebensmittel kommen schneller und frischer in den Küchen an.
Gesicherte Herkunft von bioregionalen Lebensmitteln
Die Region bzw. regional sind keine geschützten Begriffe. Das heißt für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es oftmals schwer ersichtlich, was tatsächlich aus der nahen Umgebung kommt.
Wer sichergehen möchte, findet Orientierung bei den Qualitätsprogrammen des Landes: das Biozeichen Baden-Württemberg und das Qualitätszeichen Baden-Württemberg. Diese Programme stehen für Lebensmittel, die erhöhte Anforderungen an die Produkt- und Prozessqualität erfüllen, neutral kontrolliert werden und deren Herkunft garantiert wird. Sie werden nach den Vorgaben des integrierten bzw. ökologischen Anbaus erzeugt und erfüllen zusätzliche Vorgaben über dem gesetzlichen Standard. Damit leisten Sie einen Beitrag zu Umweltschutz und Förderung der Biodiversität.
Mehr Informationen zu den Qualitätsprogrammen finden Sie unter www.qzbw.de oder www.bio-bw.de.
Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit
Ein Slogan der „Fridays for Future“-Bewegung ist „Es gibt keinen Planeten B“. Nachhaltigkeit geht uns alle etwas an. Damit Ihre Kantine das Angebot nachhaltiger gestalten kann sind auch Sie gefragt. Greifen Sie bei regionalen und Bio-Produkten bevorzugt zu. Nur wenn die Nachfrage besteht können die Betreiber das Angebot langfristig etablieren. Teilen Sie der Küche offen ihre Wünsche mit. Möchten Sie regionales und saisonales Gemüse und Obst oder Bio-Kartoffeln? Wenn die Belegschaft offen gegenüber Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit ist, kann die Küche mit Sicherheit noch vieles umsetzen.
Wussten Sie schon,
dass es bei der Biodiversität mehr als nur um Artenvielfalt geht. Es geht auch um die genetische Vielfalt, Sortenvielfalt und die Vielfalt in den Lebensräumen wie beispielsweise in den Wäldern und Wiesen.