Ganztageseinrichtungen müssen eine Mittagsverpflegung anbieten - eine Herausforderung für viele Einrichtungen! Denn Kita- und Schulverpflegung ist ein vielfältiges Thema: Bauplanung, Hygiene, Akzeptanz, Qualität des Essens etc.
Die verschiedenen Voraussetzungen vor Ort lassen keine Patentlösungen zu. Bei den Werkstattgesprächen profitieren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom fachlichen Input und den Erfahrungen der anderen Akteurinnen und Akteure.
Unsere Werkstattgespräche bieten Unterstützung und Ideen rund um die Organisation und Durchführung einer kind- und bedarfsgerechten Ernährung in Kitas und Schulen. Austausch und Kommunikationswege werden geschaffen, um so auf kurzen Wegen Lösungen zu finden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten praxisnahe Impulse zur Umsetzung einer gesundheitsfördernden und nachhaltigen Kita- und Schulverpflegung. Sie nutzen die Gelegenheit, gemeinsam aktiv Lösungsvorschläge zu sammeln.
Termine und Thema für 2025 werden in Kürze bekannt gegeben.
Das Programm der Veranstaltungen wird demnächst hier veröffentlicht.
Tagungsort
Web-Seminar
Tagungsbeitrag
Kostenfrei
Veranstalter
LErn BW – Landeszentrum für Ernährung an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) im Auftrag des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR)
Termine und Anmeldung werden demnächst hier veröffentlicht.
Thema der vergangenen Werkstattgespräche 2024: Kleine Stupser statt Verbote - Nudging in Kita und Schule
Jeden Tag entscheiden wir aufs Neue, was, wie viel, wann und mit dem wir essen. Wir treffen täglich rund 100.000 Entscheidungen – knapp 200 davon sind auf die Ernährung bezogen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) bietet mit ihren Empfehlungen „Gut essen und trinken“ alltagstaugliche Tipps, um unsere Gesundheit und auch die Umwelt zu schützen. Darunter fallen „am besten Wasser trinken", „Obst und Gemüse – viel und bunt" sowie „Süßes, Salziges und Fettiges – besser stehen lassen". Manchmal sind diese Empfehlungen nicht so einfach in die Tat umzusetzen, obwohl das Wissen um eine gesundheitsfördernde Ernährung durchaus vorhanden ist. Dann kann ein kleiner, bestenfalls unbemerkter Stups (engl. „nudge“) helfen, das Ernährungsverhalten in eine gesündere Richtung zu lenken.
Expertinnen und Experten sprechen dabei von Nudging. In der Kita- und Schulverpflegung bedeutet Nudging, dass das gesundheitsfördernde und nachhaltigere Getränke- und Speisenangebot so präsentiert wird, dass sich die Kinder und Jugendlichen für dieses entscheiden. Die gesündere Wahl wird durch Nudging zur einfacheren Wahl gemacht und kann somit einen positiven Effekt auf das Ernährungsverhalten haben. Nudging kann Kindern und Jugendlichen helfen, die für sie bessere und damit gesundheitsfördernde Wahl zu treffen – und das ganz ohne Zwang oder Verbote.
In den vergangenen Werkstattgesprächen erfuhren die Teilnehmenden, wie kleine Nudges („Stupser“) positive Veränderungen in der Kita- und Schulverpflegung bewirken können. Die Teilnehmenden tauschten sich in einem Erfahrungsaustausch zu verschiedensten Nudgingmöglichkeiten aus. Zahlreiche Ideen und Möglichkeiten für Nudging in Kita und Schule wurden zusammengetragen. Genannt wurde u. a.
- Mundgerecht geschnittenes Gemüse und Obst anbieten
- Kinder und Jugendliche an der Zubereitung der Speisen beteiligen (gemeinsame Kochaktionen)
- Probierportionen anbieten
- Altersgerechtes und ansprechendes Geschirr verwenden
- Attraktives Gestalten der Essumgebung (Mensa bzw. Speiseraum)
- Gemeinsames Essen mit pädagogischer Begleitung
Weitere Informationen zu Nudging:
Zhaw: Psychologie im Alltag nutzen. Ein Blog der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (zuletzt aufgerufen: 25.09.24)
KErn: Smarter Lunchrooms – fördern simple Maßnahmen ein günstiges Essverhalten (zuletzt aufgerufen: 18.09.2024)
KErn: Nudging leicht gemacht – Praktische Handlungsempfehlungen für die Schulmensa (PDF) (zuletzt aufgerufen: 18.09.2024)
BzfE: https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungskommunikation/menschen-verstehen-und-staerken/nudging-arbeitet-mit-anreizen-statt-verboten/ (zuletzt aufgerufen: 25.09.24)
Rückblick Werkstattgespräche
Thema 2023: Klimagesund und bunt – Abwechslungsreich essen in Kita und Schule
Die Ernährung ist weltweit für bis zu 30 Prozent der Emissionen von Klimagasen verantwortlich. Somit hat sie nicht nur einen Einfluss auf unser heutiges Wohlergehen, sondern auch auf das der zukünftigen Generationen. Immer mehr Kinder und Jugendliche essen in der Kita oder in der Schule und immer mehr Einrichtungen bieten eine Verpflegung an. Damit liegt in der Kita- und Schulverpflegung ein großes Potential für den Klima- und Ressourcenschutz. Ein ausgewogenes und zugleich klimafreundliches Speisenangebot lässt sich schon mit kleinen Veränderungen bei der Auswahl von Lebensmittelkomponenten und Gerichten umsetzen, z. B. durch ein größeres Angebot vegetarischer Gerichte auf dem Speiseplan.
In dieser Fortbildung erfuhren die Teilnehmenden in Theorie und Praxis, wie sie Kinder und Jugendliche für leckere vegetarische Gerichte begeistern und gleichzeitig etwas für das Klima und den Klimaschutz tun können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten einer erfahrenen Lehrkraft bei der Zubereitung vegetarischer Gerichte über die Schulter schauen und lernten, wie vegetarische Rezepte kind- und bedarfsgerecht in die Verpflegung von Kitas und Schulen integriert werden können. Ebenso erhielten sie Tipps, wie vegetarische Angebote gut präsentiert werden können. Dazwischen war Zeit für Austausch: Welche Gerichte kommen gut in Kita und Schule an? Welche Hindernisse erschweren die Umsetzung? Gemeinsam sammelten die Teilnehmenden Erfahrungen und Lösungsvorschläge.
Kooperationspartner: