Modellprojekt „Gutes Essen in Landeseinrichtungen“
Hintergrund
Mit den steigenden Anforderungen in der Gemeinschaftsverpflegung in den Bereichen Nachhaltigkeit und Gesundheit wächst der Anspruch an das Speisenangebot in Betrieben und Hochschulen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende fordern immer mehr ein flexibles und zeitgemäßes Speisenangebot, das einen positiven Einfluss auf Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden sowie auf die Umwelt bietet. Vor allem öffentliche Einrichtungen haben hier eine wichtige Vorbildfunktion. Das Landeszentrum für Ernährung unterstützt im Rahmen des Modellprojekts zehn Einrichtungen des Landes bei der Etablierung eines nachhaltigen, gesundheitsfördernden und genussvollen Verpflegungsangebots auf Basis des wissenschaftlich anerkannten Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) für die entsprechende Lebenswelt. Durch den Einsatz von regional und ökologisch erzeugten sowie fair gehandelten Lebensmitteln und der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung wird die Verpflegung nachhaltig gestaltet.
Ziele
Im Rahmen des Modellprojekts wurden die teilnehmenden Einrichtungen durch das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg in Form von Gruppencoachings bei der Umsetzung folgender Projektziele begleitet und unterstützt:
- Umsetzung des Qualitätsstandards für die Verpflegung in Betrieben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
- Durchführung der DGE-Zertifizierung mittels eines Audits
- Erhöhung des Einsatzes an ökologisch erzeugten Lebensmitteln auf mindestens 20 Prozent im Wareneinsatz eines gesamten Jahres
- Durchführung der Bio-Zertifizierung durch eine zugelassene Öko-Kontrollstelle
- Erhöhung des Einsatzes an regionalen Lebensmitteln
- Erhöhung des Einsatzes von fair gehandelten Lebensmitteln
- Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
- Verbesserung der Kommunikation
Vorgehen
Der Auftakt fand in zwei Kohorten statt. In den nachfolgenden Gruppencoachings wurden die projektbeteiligten Landeseinrichtungen fachlich in der Umsetzung der Empfehlungen der DGE-Qualitätsstandards, der Nachhaltigkeit und der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Coachings boten zudem Raum zum Erfahrungsaustausch und zum Netzwerken. In einer feierlichen Abschlussveranstaltung am Ende des Projektzeitraums wurden die Ergebnisse und Erfolge des Modellprojekts vorgestellt.
Frau Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL hat die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnet. Anschließend
begrüßte Frau Dr. Gerlach (Leiterin Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg) alle Teilnehmenden und gab
bereits einen Einblick in die Herausforderungen und Meilensteine der Projektlaufzeit. Frau Prof. Dr. Jana Rückert-John (Netzwerk
Ernährungskultur e. V.) bereicherte die feierliche Abschlussveranstaltung mit Ihrem Vortrag „Corona-Krise – Chancen und
Herausforderungen für eine nachhaltige Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung“.
In einem Projektrückblick von Julia Schlichenmaier wurden die Ergebnisse des Modellvorhabens vorgestellt. Im Anschluss berichteten die
Modelleinrichtungen von ihren Erfahrungen. Zum Abschluss erfolgte die feierlichen Urkundenübergaben. Zuerst wurde das DGE-Logo
„JOB&FIT“ von Frau Dr. Kiran Virmani (Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.)
an die Modelleinrichtungen übergeben. Frau Kurtz überreichte die Teilnahmeurkunden des Ministeriums für Ernährung,
Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg für die erfolgreiche Projektteilnahme.
Pressemitteilung des Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg zur Abschlussveranstaltung
Bildergalerie
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25. März 2021 "Nachhaltigkeit
Im ersten Online-Gruppencoaching wurde der nachhaltige Wareneinsatz (ökologisch, regionale, fair gehandelte Lebensmittel) und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung thematisiert. Nach fachlichen und praktischen Impulsen wurde der Ist-Stand und die Umsetzung in Kleingruppen besprochen. Zudem haben die Modelleinrichtungen eine Anleitung zur Durchführung einer Wiegewoche erhalten, um die Lebensmittelreste zu erfassen. Erste Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelreste wurden besprochen.
06. Mai 2021 "DGE-Fachkräfteseminar"
Um die Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Betrieben umzusetzen, wurde das Angebot eines Fachkräfteseminars der DGE wahrgenommen. Die Modelleinrichtungen erhielten viele Einblicke, was hinter den Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandards steckt und konnten in einer Übung Speisepläne nach den entsprechenden Kriterien überarbeiten.
22. Juli 2021 „Vorbereitung Zertifizierungen“
Damit die Zertifizierungen im Herbst erfolgreich durchgeführt werden können, wurde der Fokus dieses Online-Gruppencoachings ganz auf die Vorbereitungen für die Zertifizierungen gelegt. Ein DGE-Auditor gab nochmals Einblicke in den Ablauf des Audits und hat Fragen der Modelleinrichtungen hierzu beantwortet. Anschließend wurde besprochen, wie die Einrichtungen sich auf die Prüfung durch eine Öko-Kontrollstelle vorbereiten und die Auslobung von Bio-Lebensmitteln auf dem Speiseplan besprochen.
04. Oktober 2021 „Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltigkeit II“
Im letzten Online-Gruppencoaching haben die teilnehmenden Einrichtungen Einblicke bekommen, wie sich langfristig Kommunikationsstrukturen aufbauen und auch nach der Projektlaufzeit fortsetzen lassen. Im Anschluss wurden die Wiegeprotokolle ausgewertet und besprochen. Die Modelleinrichtungen haben sich über die ergriffenen Maßnahmen ausgetaucht und bereits über sichtbare Erfolge im Sinne von weniger Lebensmittelresten berichten können.
Am 23.09.2020 fand die erste Besprechung mit drei teilnehmenden Justizvollzugsanstalten im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) in Stuttgart statt. Frau Staatsekretärin Gurr-Hirsch (MLR) und Herr Eppinger (Abteilungsleiter, Justizministerium) sprachen den teilnehmenden Einrichtungen ihren Dank für das Engagement aus und wünschten viel Erfolg im Projekt. Nicht nur die Rahmenbedingungen des Projekts waren Thema, auch erste Schritte zur Erreichung der Projektziele wurden besprochen. Anja Erhart, Agentur für Ernährungsfragen, hat zudem viele Facetten einer nachhaltigen Verpflegung beleuchtet.
Das sind die drei teilnehmenden Justizvollzugsanstalten:
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Mitarbeiterkantine der Justizvollzugsanstalt Offenburg
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Mitarbeiterkantine der Justizvollzugsanstalt Ravensburg
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Mitarbeiterkantine der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Gmünd
Die weiteren Modelleinrichtungen starteten am 14. Januar 2021 pandemiebedingt in Form einer Online-Auftaktbesprechung in das Projektvorhaben. Frau Waibel (stellvertretende Leiterin des Referats Ernährung, MLR) dankte in ihrer Begrüßung den Modelleinrichtungen für die Bewerbungen. Mit der Bewerbung signalisierten die Landeseinrichtungen bereits ihr Interesse an einer gesundheitsfördernden und nachhaltigen Verpflegung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierenden. Wie in der ersten Besprechung erläuterte Frau Schlichenmaier den Ablauf und die Organisation des Modellprojekts. Zudem konnte Frau Erhart erneut für einen Fachvortrag zum Thema „Nachhaltigen Verpflegung – Warum sich der Einsatz lohnt“ gewonnen werden. Mittels einer Vorstellungsrunde und eines Austauschs in digitalen Kleingruppen konnten die teilnehmenden Einrichtungen erste Kontakte knüpfen und sich vernetzen.
Die sechs weiteren Landeseinrichtungen sind:
- Hochschule für Polizei Biberach a. d. Riß
- Hochschule für Polizei Wertheim
- Hochschule für Polizei Böblingen
- Casino Campus Nord am Karlsruher Institut für Technologie
- Staatliche TOTO-LOTTO GMBH
- Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg, Außenstelle Wangen
In den nachfolgenden Gruppencoachings wurden die projektbeteiligten Landeseinrichtungen fachlich in der Umsetzung der Empfehlungen der
DGE-Qualitätsstandards, der Nachhaltigkeit und der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Coachings boten zudem Raum zum
Erfahrungsaustausch und zum Netzwerken. In einer feierlichen Abschlussveranstaltung zum Ende des Projektzeitraums wurden die Ergebnisse und
Erfolge des Modellprojekts vorgestellt.
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