Jährlich landen laut aktuellen
Zahlen in Deutschland rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Das sind 78 kg pro Person. Etwas mehr als die Hälfte der
Lebensmittelabfälle, nämlich 60 % fallen in Privathaushalten an. Die Außer-Haus-Verpflegung landet mit 17 % hinter den
Privathaushalten auf Platz zwei. Das schließt die Gemeinschaftsverpflegung, also die Verpflegung in Mensen, Kantinen und Co., mit ein.
Die Gemeinschaftsverpflegung bietet dabei viel Potenzial Lebensmittelverschwendung einzudämmen und wertschätzend mit
Lebensmitteln umzugehen, sowohl für die Küche als auch für den Tischgast.
Warum Lebensmittel wertschätzen wichtig ist
Um 1950 mussten Menschen in Deutschland noch fast die Hälfte ihres Einkommens für Lebensmittel aufbringen, heute sind es nur
noch knapp 15 % (Statista,
2023). Zudem ist für viele der Aufwand, der hinter der Lebensmittelproduktion steckt und dafür sorgt, dass fast jedes
Lebensmittel nahezu jederzeit verfügbar ist, nicht mehr nachvollziehbar. Unter diesen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass die
Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln merklich gesunken ist und wir mehr einkaufen oder bestellen, als wir tatsächlich essen
können. Wenn Lebensmittel unnötig weggeworfen werden, verschwendet dies allerdings nicht nur die Lebensmittel. Auch die
Ressourcen, die für die Erzeugung, den Transport und die Lagerung verwendet wurden, gehen verloren. Zudem werden weitere Ressourcen
für die Entsorgung benötigt. Wertschätzend mit Lebensmitteln umzugehen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden bedeutet
somit auch, schonend mit unseren Ressourcen umzugehen.
Lebensmittelreste vermeiden - eine Gemeinschaftsaufgabe
In der Gemeinschaftsverpflegung gehen Lebensmittel entlang der Prozesskette verloren. Es entstehen Lagerverluste, Produktionsreste (z.
B. beim Schälen), Ausgabereste und schließlich auch Tellerreste, ein großer Anteil davon vermeidbar. Dabei werden wertvolle
Ressourcen verschwendet und auch das darauf verwendete Budget verfehlt seinen Zweck. Besser ist es, Lebensmittelreste zu reduzieren und die
damit gewonnenen finanziellen Mittel in die Qualität der Verpflegung zu investieren, z. B. in einen höheren Anteil regionaler
oder Bio-Lebensmittel.
Um Ressourcen zu schonen gilt es, Maßnahmen zu ergreifen, um Lebensmittelreste soweit wie möglich zu vermeiden. Daran können auch Sie, als Tischgast, in Ihrer Mensa oder Kantine mitwirken!
Das können Sie als Tischgast tun:
- Unterstützen Sie Ihre Kantine bei der Durchführung einer Messwoche, indem Sie Ihre Tellerreste in die zur Verfügung gestellten Behälter entsorgen.
- Geben Sie bei der Essensausgabe an, wenn es einmal weniger sein darf und holen Sie sich lieber einen Nachschlag.
- Sagt Ihnen eine Komponente im Gericht nicht zu, z. B. die Soße oder eine Beilage, dann fragen Sie ob diese ausgetauscht oder weggelassen werden kann.
- Falls vorhanden, nutzen Sie das Bestellsystem, so kann die Küche die benötigten Lebensmittelmengen besser einschätzen. Sollten Sie dann einmal nicht am Essen teilnehmen können, denken Sie daran, sich so früh wie möglich wieder abzumelden.
- Geben Sie Ihrer Küche Rückmeldung, wie es Ihnen geschmeckt hat und kommunizieren Sie konstruktiv Verbesserungswünsche und Anregungen.
Guten Appetit!
Sie möchten auch zuhause Lebensmittelreste reduzieren? Materialien zur richtigen Lagerung von Vorräten und zum richtigen Umgang mit Lebensmitteln sowie leckere Reste-Rezepte finden Sie bei "Gutes Essen ohne Reste".