Gerade im Alter ist der Genuss beim Essen besonders wichtig. Über Essen und Trinken werden aber auch Emotionen geweckt,
Gemeinschaft, Identität und Kultur gepflegt. Mahlzeiten strukturieren den Tag und fördern die Gemeinschaft. Genussvolle Speisen
in angenehmer Atmosphäre, umgeben von netten Menschen sind ebenfalls ein wichtiger Teil der Lebensqualität. Dies gilt es so lange
wie möglich zu erhalten.
Mit allen Sinnen das Essen und Trinken genießen - wie kann das auch und trotz beginnender Einschränkungen im Alter
gelingen?
Was hat Geschmack mit der Essbiografie zu tun? Kann gutes Essen glücklich, zufrieden und gesund machen?
Bildergalerie des Fachtags "Gutes Essen für Seniorinnen und Senioren - genussvoll, bunt und gesund" am
27.07.2021.
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Inhalt:
Dr. Esther Gajek von der Universität Regensburg eröffnete mit ihrem Vortrag den Fachtag und sensibilisierte die Zuhörerinnen und Zuhörer für die Bedeutung der Essbiografie und von Geschmackserinnerungen. Darin sind Informationen zur Persönlichkeit der Bewohnerinnen enthalten und prägen diese ein Leben lang. Gajek verdeutlichte, dass jede/r der Zuhörerinnen und Zuhörer sowohl positive als auch negative Esserinnerung aufweisen kann. „Mögen Sie Ihren Schokopudding lieber mit oder ohne Haut?“ oder „Mussten Sie während des Essens schweigen?“ diese und weitere Fragen stellte Dr. Esther Gajek von der Universität Regensburg den Zuhörern.
Katrin Eitel vom Landeszentrum für Ernährung stellte den 2020 neu gegründeten Schwerpunkt Seniorenernährung am Landeszentrum für Ernährung den Zuhörerinnen und Zuhörern vor. Das Landeszentrum für Ernährung ist Anlaufstelle für alle Akteurinnen und Akteure im Bereich Seniorenernährung in Baden-Württemberg und fördert den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung in ganz Baden-Württemberg auf lokaler, regionaler und landesweiter Ebene.
Weitere wertvolle Impulse für ihre Arbeit erhielten die Zuhörerinnen und Zuhörer von Heimkoch und smooth food-Experte Herbert Thill. Er stellte in seinem Vortrag die Bedeutung der Sinne und des Genusses heraus. Anhand der verschiedenen Konsistenzstufen der Mahlzeiten stelle er kreative Ideen vor, wie den Bewohnern möglichst lange eine ansprechende und trotzdem ausgewogene Verpflegung angeboten werden kann.
Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischenzeitlich zu aktivieren, führte Gabi Peter, Trainerin für Sport und Mentaltraining, eine kurze "Bewegte Pause nach den 5 Esslingern" durch.
Zum Abschluss der Veranstaltung gaben im Rahmen eines Interviews, zwei Praxiskräfte Einblicke in ihre Einrichtungen:
Matthias Lapschies, leitet zwei Senioreneinrichtungen im Alb-Donau-Kreis, in denen die Verpflegung in Wohngemeinschaften erfolgt. Gemeinsam mit Präsenzkräften bereiten die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Verpflegung direkt auf den Wohngruppen zu, wodurch die Verpflegung ein wertvoller Bestandteil des Alltags ist und die Sinne aller Beteiligten angesprochen werden.
Magdalena Maliga, Küchenleitung des Pflegeheims der Seniorendienste Appenweier, liegt die Verpflegung „ihrer“ Senioren sehr am Herzen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Angebot „Senioren auf Rädern“ kurzerhand zu „Essen auf Rädern“ umgestellt, was bei den Kundinnen und Kunden sehr gut ankommt.
Am Fachtag nahmen insgesamt 190 Personen teil. Darunter waren
- Multiplikatorinnen, Multiplikatoren und Fachkräfte aus Senioreneinrichtungen und weiteren Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung,
- Haupt- und ehrenamtliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die außerhalb von stationären Einrichtungen im Bereich Seniorenernährung aktiv sind,
- Vertreterinnen und Vertreter von Bundes- und Landeseinrichtungen,
- Vertreterinnen und Vertreter aus kommunalen und kirchlichen Einrichtungen,
- Vertreterinnen und Vertreter aus Einrichtungen des Modellprojekts „Gutes Essen in der Seniorenverpflegung“,
- freiberufliche Ernährungsfachkräfte.
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