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Gemeinschaftsverpflegung – aber bitte zum Wohlfühlen

Gastraum mit bunter Bestuhlung und guter Atmosphäre beim Essen

Für eine erfolgreiche Gemeinschaftsverpflegung – egal ob in Kita, Schule oder Unternehmen – gilt es, viele Aspekte miteinander in Einklang zu bringen. Neben den grundsätzlichen Anforderungen eines gastronomischen Betriebes, wie leckerem Essen von guter Qualität, Wirtschaftlichkeit und Hygiene, gehört dazu auch das Ambiente im Gastraum. Wie muss er gestaltet sein, damit die Gäste sich wohl fühlen und gerne dort essen?

Material und Farbe – die Kombi macht‘s

Die im Essensraum genutzten Materialien und Farben sind ein wichtiger Aspekt für das Wohlbefinden der Gäste. Natürliche Materialien wie Echtholz wirken behaglich. Das Farbkonzept sollte altersgerecht gewählt werden – in der Kita darf es bunter zugehen als in der Betriebskantine. Die Materialien und Farben können sich im Mobiliar aber auch an den Wänden oder in dekorativen Elementen wiederfinden. Moderne Kaffeehauskonzepte sind hier als gutes Beispiel zu nennen.

Bitte hell und freundlich

Die Räumlichkeiten der Gemeinschaftsverpflegung sollten hell und freundlich sein. Lichtkonzepte mit einer geschickten Mischung aus Tageslicht, direkter und indirekter Beleuchtung können auch verwinkelte und schlecht ausgeleuchtete Raumbereiche erheblich behaglicher machen.

Laut schmeckt’s nicht

Ebenso wichtig ist ein Schallschutzkonzept. Wo es laut ist, wird nicht gerne gegessen. Bei Neu- oder größeren Umbauten sollte daher ein Akustikprofi mit in die Planung einbezogen werden. In bestehenden Räumen kann mit speziellen Wand- und Deckensegeln oder Bildern, die zum Schallschutz beitragen, nachgerüstet werden.

Ein Gastraum braucht Struktur

Eine abwechslungsreiche Bestuhlung wirkt einladend - auch außerhalb der Mittagspause. So können beispielsweise klassische Tischgruppen ergänzt werden durch eine „lounge-artige“ Möblierung oder Hochbestuhlung im Stile eines modernen Kaffeehauses.

Frei im Raum stehende Tischgruppen wirken jedoch schnell unbehaglich und lassen den Raum wie eine Halle wirken. Das Aufstellen von Raumtrennern, hohen Sitzbänken oder großen Pflanzen lassen verschiedene Bereiche entstehen und geben dem Raum Struktur.

Bei der Auswahl der Bestuhlung und des Mobiliars sollte auch an weitere Nutzungsmöglichkeiten wie Versammlungen, Feste oder Meetings gedacht werden. Der Gastraum kann mehr sein als nur ein Ort der Nahrungsaufnahme. Durch flexibel einsetzbares Inventar kann er zum Raum der Begegnung werden.

Einfach anfangen: Schon kleine Dinge, wie ein neuer Anstrich, Bilder, Vorhänge, Stellwände oder das Umstellen des bestehenden Mobiliars können viel bewirken – ohne großen Budget- und Zeitaufwand.

Keine langen Wartezeiten bitte

Die Pausenzeiten der Tischgäste sind häufig recht kurz und starr. Da tragen lange Wartezeiten und dadurch weniger Zeit zum Essen nicht zum Wohlfühlen bei. Die Speisenausgabe sollte daher so platziert und konzipiert werden, das auch bei stoßweiser Nachfrage die Zeit bis zum Bezahlen möglichst maximal 15 Minuten beträgt. In bestehenden Räumen können zum Beispiel eine zusätzliche mobile Ausgabestation, eine Auslagerung des Snackangebots oder eine Umgestaltung der Laufwege helfen, Wartezeiten zu verkürzen.

Tischgäste miteinbeziehen

Bei allen Überlegungen zur Gestaltung und Einrichtung sind die Tischgäste miteinzubeziehen. Das Alter der Zielgruppe ist wichtig. (Klein-)Kinder, Jugendliche, Erwachsene - alle haben ihre eigenen Bedürfnisse. Diese können am besten erfüllt werden, wenn Vertreterinnen und Vetreter der Tischgäste (Schüler, Eltern, Betriebsrat etc.) in die Planung und Realisierung einer Umgestaltung eingebunden sind. Sie können nicht nur bei der Auswahl von Farben, Möbeln und Material mitwirken, sondern auch dabei, die neue Gestaltung als Multiplikatoren weiterzutragen. Ein neues Ausgabesystem oder Bezahlsystem ist beispielsweise nicht unbedingt selbsterklärend.

Wohlfühlen steigert die Akzeptanz

Die genannten Aspekte bilden einen Ausschnitt dessen, was bei der Gestaltung des Gastraumes möglich und notwendig ist. Das Gastraumkonzept zum Wohlfühlen sollte dabei in ein Verpflegungskonzept der Einrichtung oder des Unternehmens eingebettet sein. Mit solch einem ganzheitlichen Ansatz können ein reibungsloser Ablauf und eine hohe Akzeptanz der Verpflegung erreicht werden.

Autor: Markus Beck


Wo 08/2020

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