Navigation überspringen

Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen? – Setzen Sie Ihre Sinne ein!

Frau steht vor offenem Kühlschrank und riecht an einer Marmelade

Haben Sie im Kühlschrank einen längst vergessenen Joghurt gefunden und das Mindesthaltbarkeitsdatum ist abgelaufen? Sofort ab in die Tonne? Nein, bitte nicht! Lesen Sie in diesem Artikel, was das Mindesthaltbarkeitsdatum aussagt, was der Unterschied zum Verbrauchsdatum ist und wie Sie Ihre Sinne einsetzen können, um Lebensmittel vor der Tonne zu retten.

Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum aus?

Laut Lebensmittelinformationsverordnung ist das „Mindesthaltbarkeitsdatum eines Lebensmittels das Datum, bis zu dem dieses Lebensmittel bei richtiger Aufbewahrung seine spezifischen Eigenschaften behält“. Spezifische Eigenschaften sind zum Beispiel der Geruch, die Farbe oder die Konsistenz. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sagt also nicht aus, dass das Lebensmittel nach Ablauf des Datums schlecht oder nicht mehr genießbar ist. Es gibt eher Auskunft darüber, dass die Qualität bis zu diesem Zeitpunkt am besten ist. 

Alle verpackten Lebensmittel müssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Es gibt nur wenige Ausnahmen, wie Essig, Salz oder frische Ware, wie Obst und Gemüse. Das MHD muss deutlich lesbar auf dem Etikett stehen. Häufig findet man es im gleichen Sichtfeld wie die Bezeichnung des Lebensmittels. Steht es an anderer Stelle, muss darauf hingewiesen werden. Zum Beispiel „Mindestens haltbar bis: siehe Deckel“. 

Warum ist die richtige Lagerung wichtig? 

Auf Lebensmittelverpackungen sind häufig Hinweise zur Lagerung zu finden. Zum Beispiel: „Bei +7° mindestens haltbar bis …“ oder „Kühl und dunkel lagern.“ Dies sind Angaben zur richtigen Aufbewahrung, die in der Definition des MHD erwähnt ist. Die angegebenen Lagerungshinweise sollten eingehalten werden, um die Mindesthaltbarkeit zu gewährleisten. Produkte, wie Müsli, Reis, Nudeln oder Mehl, sollten zum Beispiel in fest verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Das schützt vor Schädlingsbefall und Feuchtigkeit, die die Lebensmittel schneller schimmeln lassen können. Speiseöl behält länger seine typischen Eigenschaften, wenn es im Schrank und damit vor Licht geschützt steht. 

Was tun, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist?

Das MHD ist kein Verfallsdatum. Es sagt nicht, dass die Ware nach Ablauf des Datums verdorben ist. Viele Lebensmittel sind noch länger genießbar. Müsli ist beispielsweise nach Ablauf des MHD häufig noch mehrere Monate genießbar, geschälter Reis und Nudeln sogar noch mehrere Jahre. Auch Kühlschrank-Ware ist oft länger haltbar. So kann Käse in ungeöffneten Verpackungen noch Wochen oder sogar Monate später gegessen werden, auch Joghurt Tage bis Wochen. 

Bevor Sie ein Lebensmittel nach Ablauf des MHD wegwerfen, nehmen Sie Ihre Sinne zur Hilfe. Sehen, riechen und schmecken Sie. Ist die Verpackung beschädigt oder aufgebläht? Ist die Farbe für das Lebensmittel untypisch? Entdecken Sie Schimmel? Riecht das Lebensmittel muffig, säuerlich oder sonst wie untypisch? Hat es noch den typischen Geschmack? Kommen Sie zu einem guten Gesamteindruck, lassen Sie sich das Lebensmittel schmecken. Sollten Sie Zweifel haben, entsorgen Sie das Lebensmittel. 

Übrigens: Auch vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sollte man Lebensmittel immer prüfen. Verpackungen können beispielsweise beschädigt sein und zu einem schnelleren Verderb führen.

Was ist das Verbrauchsdatum?

Bei leicht verderblichen Lebensmitteln muss statt des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Verbrauchsdatum auf der Verpackung angegeben werden. „Zu verbrauchen bis…“, ergänzt durch Hinweise zur richtigen Lagerung. Leicht verderbliche Lebensmittel sind zum Beispiel Hackfleisch, Geflügelfleisch, Fertigsalate oder Rohmilch. Auf diesen Lebensmitteln können sich Bakterien und Pilze leicht vermehren. Bei diesen Lebensmitteln reichen unsere Sinne nicht aus, um zu beurteilen, ob sie noch genießbar sind. Sie können verdorben sein und eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, ohne dass unsere Sinne es wahrnehmen können. Nach Ablauf des Verbrauchsdatums gilt daher: Das Lebensmittel entsorgen.

Fazit 

Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt nicht, dass das Lebensmittel nach diesem Datum weggeworfen werden muss. Häufig ist das Lebensmittel noch länger genießbar – setzen Sie zur Entscheidung Ihre Sinne ein! Anders sieht es beim Verbrauchsdatum aus. Ist es überschritten, gehört das Lebensmittel in die Tonne.

Testen Sie Ihr Wissen mit unserem Quiz zu Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum.

Materialien des Bundeszentrums für Ernährung:

Autorinnen: Ann-Katrin Hillenbrand, Lisa Mildenberger, Überarbeitung Annabel Wolpensinger


Quellen:

Wo 05/2023

Informationen zum Datenschutz und zum Einsatz von Cookies auf dieser Seite finden Sie in unserer Datenschutzerklärung