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Obst und Gemüse – so schmeckt es Kindern

Mädchen und Junge halten einen Obstspieß in der Hand

Einige Kinder greifen lustvoll nach frischen Apfelschnitzen und Karottensticks, andere sind kaum von dem guten Geschmack zu überzeugen. Mit einigen Tricks schaffen Sie es dennoch, auch bei Ihrem Kind die Lust auf Obst und Gemüse zu wecken.

Obst und Gemüse essen kann man lernen

Es gibt kaum Kinder, die gar kein Obst und Gemüse essen. Aber meistens beschränkt es sich auf wenige Arten. Ein Kind mag Karotten, aber keine Gurken, das zweite will nur Tomaten auf dem Teller. Obst ist zwar meist beliebter als Gemüse, weil es süß und oft saftig ist. Doch auch hier gibt es den Apfelesser oder Bananenliebhaber.
Die Geschmacksvorlieben der Kinder ändern sich im Laufe der Zeit und ihr Lebensmittelrepertoire erweitert sich. Eltern können das maßgeblich beeinflussen. Wenn Sie Kindern von Anfang an Obst und Gemüse anbieten, werden sie früher oder später gerne zugreifen. Dabei ist es wichtig nicht zu schnell aufzugeben. Kinder müssen erst "auf den Geschmack" kommen. Bieten Sie daher jedes Obst oder Gemüse mehrfach an und lassen Sie Ihrem Kind Zeit zum Entdecken. Und gehen Sie als gutes Vorbild voran, denn Tun ist viel wirksamer als Sagen!

Nur kein Stress am Esstisch

Werden Essen und Gesundheit zu oft thematisiert, verlieren die täglichen Mahlzeiten schnell ihren zwanglosen und lustvollen Charakter. Stress und Konflikte sind dann vorprogrammiert. Bleiben Sie entspannt und machen Sie kein großes Aufheben darum, wenn Ihr Kind nicht isst. Es lernt sonst schnell, dass es dadurch Aufmerksamkeit bekommt, was ihm gefällt. Lassen Sie Ihr Kind bei der Planung des Essens, beim Einkauf und bei der Zubereitung von Obst und Gemüse mitwirken. Wenn Ihr Kind in der Küche hilft, nascht es bestimmt das ein oder andere Obst- und Gemüsestück ganz nebenbei. Später am Tisch schmeckt das Selbstkreierte Ihrem Kind nicht nur besser, sondern macht es auch stolz. In feine Streifen geschnitten sind Obst und Gemüse ein idealer Snack. Egal,ob als Zwischenmahlzeit zuhause oder für Kindergarten, Schule und Spielplatz. Reichen Sie das Fingerfood zusammen mit einem Kräuterdipp oder Humus (pürierte Kichererbsen mit Gewürzen). So macht es den Kindern noch mehr Spaß Möhren, Gurke, Kohlrabi, Radieschen & Co. zu knabbern. Stellen Sie auch Zuhause öfter mal kleingeschnittenes Obst und Gemüse auf den Tisch.

Gemüse-Highlights aus dem Topf

Gekochtes Gemüse mögen viele Kinder nicht so gerne. Konsistenz, Farbe und Geschmack verändern sich beim Garen, das ist für Kinder oft gewöhnungsbedürftig. Da nicht alle Inhaltstoffe von Gemüse in roher Form für den Körper verwertbar sind, ist es sinnvoll, einen Teil gegart zu essen. Bieten Sie den Kindern daher immer wieder auch gegartes Obst und Gemüse an. Lehnt es Gemüse pur ab, so gibt es genügend Möglichkeiten, Gemüse im Essen zu "verstecken".
Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Sellerie, Zucchini, Pastinaken und Champignons lassen sich zu einer köstlichen Gemüsesoße zubereiten, die nicht nur zu Spaghetti und Reis passt, sondern sich auch für Lasagne und Aufläufe eignet.
Aus hellem Gemüse, beispielsweise Zucchini, Petersilienwurzeln, Schwarzwurzeln, Blumenkohl oder Pastinaken, lassen sich ideal cremige Sahnesoßen zaubern. Einfach das Gemüse mit Zwiebeln und etwas Öl andünsten, mit Sahne und Milch aufgießen, würzen und alles cremig pürieren.
Auch in Form von Suppen schmeckt Gemüse gut. Fein püriert wird aus Möhren, Kürbis, Zucchini, roter Paprika, Lauch und Sellerie eine leckere Suppe. Mischen Sie noch Kartoffeln darunter, kommt der Gemüsegeschmack kaum zur Geltung. Mag Ihr Kind Linsen- oder Erbsensuppe, können ebenfalls kleingeschnittene Gemüsewürfel untergemogelt werden.
Die heiß geliebte Pizza lässt sich mit Gemüse wie Zucchini, Pilzen, Zwiebeln, Mais, Paprika u. a. aufwerten. In Kartoffelpuffern, Hackbällchen sowie süßen und herzhaften Muffins lassen sich geriebene Pastinake, Zucchini, Kürbis und Möhren auch gut hineinzaubern.

Coole Früchtchen

An heißen Sommertagen geht nichts über ein Eis. Dieses können Sie auch selbst zu Hause schnell und unkompliziert zubereiten. Was Sie dafür brauchen? Eisförmchen aus Kunststoff und einen Obstsaft. Geben Sie einfach Orangen-, Apfel-, Kirsch- oder Aprikosensaft in die Eisförmchen, einige Stunden tiefkühlen und fertig ist das Wassereis am Stiel – garantiert ohne künstliche Farb- und Aromastoffe. Auch Eiswürfel müssen nicht immer nur aus Wasser sein. Obstsäfte oder püriertes Obst eignen sich hervorragend dazu. Haben die Eiswürfel lustige Formen, beispielsweise Fische, Sterne oder Monde, gefällt es Ihrem Kind bestimmt noch besser. So können nicht nur Wasser und kalte Früchtetees aufgepeppt werden, die Eiswürfel eignen sich auch gut zum Lutschen. Kinder mögen auch gefrorenes Obst sehr gerne. Hierfür bietet sich Beerenobst, Pflaumen und Aprikosen an.

Fruchtige Drinks

Obst kann auch gut zu Milchshakes oder Joghurt-Mixgetränken verarbeitet werden. Himbeeren, Erdbeeren oder anderes Beerenobst eignen sich genauso gut wie Melonen, Mangos oder Bananen. Gemixt mit Milch, Buttermilch oder Joghurt, evtl. mit etwas Zucker oder Honig gesüßt, kann kaum ein Kind widerstehen. Wird der Milchshake oder das Joghurt-Mixgetränk in einem ungewöhnlichen Glas und mit einem Strohhalm „serviert“, ist es eine tolle Überraschung für den Kindergeburtstag.
Kindgerecht dekoriert
Das Auge isst mit. Das gilt auch für Kinder. Ein ansprechend gedeckter Esstisch, eine schöne Tischdecke, buntes Geschirr usw. tragen zu einer angenehmen Essatmosphäre bei. Auch Gemüse- und Obststücke lassen sich auf dem Teller schön anrichten. Rohe Gemüsestücke können z.B. zu einem Türmchen wachsen, auf dessen Spitze eine Papierfahne steckt. Auch Gesichter – mal grinsend, mal überrascht, Männchen und Mandalas können geschnitzt und auf den Teller gelegt werden. Gurken eignen sich auch besonders gut als Schlange. Vielleicht haben Ihre Kinder noch mehr Ideen.

Als Anregung hier einige Beispielrezepte, wie Sie Obst und Gemüse schmackhaft präsentieren können.
Lustige Gemüsekäfer
Fruchtige Obsttaucher
Bunte Gemüseeule
Bunter Obstpfau

Autorin: Dr. Claudia Müller


Quellen:
• UGB-Forum: Mein Gemüse ess’ ich nicht, 4/06
• Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (Hrsg.): Neunmal Gemüse: So greifen Kinder bei Möhren und Co. zu, Meldung vom 17.02.2017, www.kinderaerzte-im-netz.de

NG 02/2019

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