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Gläser mit verschiedenen Alkoholika auf einem Tisch

Alkohol: Gut zu wissen

Das Glas Wein zum Essen, das Bier am Feierabend, das Dessert mit einem Schuss Rum – es gibt viele Anlässe und Gelegenheiten, Alkohol zu konsumieren. Oft wird nicht bedacht, dass Alkohol ein Zellgift ist. Erfahren Sie in unserem Beitrag, welche Mengen als verträglich gelten und in welchen Lebensmitteln er enthalten ist, in denen er vielleicht nicht vermutet würde.

Eine Frage der Dosis

Wer hin und wieder ein Glas Wein oder Bier bewusst genießt, schadet seiner Gesundheit in der Regel nicht. Wie so oft, gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt als maximal verträgliche Menge 10 Gramm pro Tag für Frauen und 20 Gramm für Männer. An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte man keinen Alkohol trinken. 20 Gramm Alkohol stecken in etwa einem halben Liter Bier oder einem Viertel Liter Wein, wobei auch schon ein Glas schwerer Rotwein diese Menge enthalten kann. Entscheidend ist neben der Trinkmenge der Alkoholgehalt des Getränks, angegeben in Volumenprozent. Bier liefert ungefähr 5 Volumenprozent, Sekt und Wein etwa 11 und ein Longdrink mit Wodka oder ein Wodka pur 38 Volumenprozent. Hier hilft der Blick aufs Etikett oder ein Online-Rechner der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Übermäßiger und ständiger Alkoholkonsum hingegen gefährdet die Gesundheit. Alkohol ist ein Zellgift, das fast alle Körperzellen und Organe schädigen kann. Viel Alkohol schädigt vor allem Gehirn und Leber, die den Alkohol abbaut. Wer regelmäßig Alkohol trinkt, setzt sich zudem dem Risiko aus, abhängig zu werden. Was vergleichsweise harmlos ist, aber dennoch zu Buche schlägt: Alkohol liefert 7 Kilokalorien pro Gramm und damit fast so viele Kalorien wie 1 Gramm Fett.

Für Schwangere und Stillende tabu

Schwangere sollten konsequent auf Alkohol verzichten, denn der Fötus trinkt quasi mit. Bereits kleine Mengen können die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes gefährden – egal, in welchem Schwangerschaftsmonat. Am besten meiden Frauen ihn schon, wenn sie eine Schwangerschaft planen. Auch Stillenden wird zum Verzicht geraten, vor allem solange der Säugling ausschließlich gestillt wird. Alkohol in der Muttermilch kann den Schlaf des Kindes stören und der Konsum die Milchbildung verringern. Zudem lässt sich nicht ausschließen, dass er der Gesundheit des Babys schadet. Deshalb ist der Verzicht in der Stillzeit am sichersten. Wer dennoch gelegentlich ein Glas Alkohol genießen möchte, plant am besten so, dass der Alkohol im Blut bis zum nächsten Stillen sicher abgebaut ist.

Lebensmittel mit Alkohol – hätten Sie’s gewusst?

Wer Alkohol vollständig meiden möchte, dem sollte klar sein, dass er auch in verschiedenen Lebensmitteln enthalten sein kann – wenn auch in geringen Mengen. In Säften beispielsweise kann der in den Früchten enthaltene Zucker durch Hefepilze, die sich auf den Lebensmitteln und in der Luft befinden, zu Alkohol vergären. Nach den Leitsätzen für Fruchtsäfte dürfen bis 3 Gramm pro Liter Fruchtsaft Alkohol im Saft enthalten sein. Das entspricht 0,38 Volumenprozent pro Liter. Angesichts üblicher Trinkmengen gilt das selbst für Kinder als unbedenklich. Geht man vom genannten Höchstwert aus, müsste man zügig etwa 6 Liter Fruchtsaft trinken, um dieselbe Menge Alkohol aufzunehmen, die in einem halben Liter Bier steckt. Wenn der Saft übrigens schon nach Alkohol riecht, sollte er nicht mehr getrunken werden. Deshalb sollten geöffnete Säfte immer im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tage verbraucht werden.

Auch in Kefir, Sauerkraut und Obstessig sowie in reifen Bananen kann sich durch Gären von Zucker Alkohol bilden. Allerdings sind die Mengen gering und meist unbedenklich. Anders als der Name vermuten lässt, ist sogenanntes alkoholfreies Bier nicht frei von Alkohol. Je nach Herstellungsverfahren kann der Gehalt bei bis zu 0,5 Volumenprozent liegen. Inzwischen gibt es auch Bier, Wein und Sekt, die tatsächlich frei von Alkohol und entsprechend mit dem Hinweis auf 0,0 Volumenprozent gekennzeichnet sind.

Autorin: Dr. Claudia Müller
Foto: ©Atsushi Tada - stock.adobe.com


Quellen:

Wo 12/20

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